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Wussten Sie schon, dass freiwilliges Engagement das Wohlbefinden im Alter verbessern kann?

März 2025

In einer neuen Studie haben die DSS-Forscherinnen Paula Steinhoff, Lea Ellwardt und Maya Wermeyer untersucht, wie Ehrenamt zum Wohlbefinden beiträgt. Im Rahmen der „Jeckenstudie“ führten die Forscherinnen qualitative Interviews mit 28 Mitgliedern lokaler Vereine in Deutschland im Alter von 45 bis 80 Jahren durch, die persönliche Netzwerkkarten erstellten, um die für ihr Wohlbefinden wichtigsten Personen und Organisationen visuell zu erfassen. Dieser Ansatz zeigte die komplexen Wechselwirkungen zwischen freiwilligem Engagement und sozialen Netzwerken bei der Verbesserung der Lebensqualität auf:

  • Die Teilnehmer*innen berichteten, dass ihre ehrenamtlichen Aufgaben mehr als nur soziale Interaktion boten - sie gaben ihnen ein neues Gefühl der Sinnhaftigkeit. Die Teilnehmer*innen beschrieben, wie die Freiwilligentätigkeit zu einem „eudaimonischen Wohlbefinden“ beiträgt, das auf persönliches Wachstum, sinnvolles Engagement und die Verwirklichung des eigenen Potenzials ausgerichtet ist.

  • Viele Teilnehmer*innen stellten fest, dass das Ehrenamt den Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand erleichterte. Für diejenigen, die sich in ihren früheren Berufen nicht erfüllt fühlten, diente das freiwillige Engagement als Ersatz, um sich selbst verwirklichen können.

  • Die Studie hat gezeigt, dass die Qualität des eigenen sozialen Netzwerks ebenso wichtig ist wie seine Größe. Unabhängig davon, ob es sich um enge Familien- und Freundschaftsbeziehungen oder weiter entfernte Beziehungen in Gemeindeorganisationen wie lokalen Vereinen handelte, waren die Unterstützung und die positiven Interaktionen in diesen Netzwerken von entscheidender Bedeutung für die Verringerung der Einsamkeit und die Verbesserung des Wohlbefindens.

  • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Förderung niedrigschwelliger Freiwilligenarbeit eine wirksame Strategie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und des sozialen Zusammenhalts im mittleren und höheren Alter sein kann. Die Förderung des freiwilligen Engagements bereichert nicht nur das Leben des Einzelnen, sondern stärkt auch die Bindungen an die Gemeinschaft - ein Gewinn für die öffentliche Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt.